An American In Paris
Maurice Ravel / Ma mère l’oye
Béla Bartok / Tanzsuite
George Gershwin / An American in Paris
Kurt Weill / Suite aus der Dreigroschenoper
Dimitri Shostakovich / aus den 24 Präludien op. 34
Auf der Bühne neben dem Klavier stehen drei verschie- dene Saxophone: Sopran-, Alt- und Tenorsaxophon. In diesem Programm präsentiert das Duo ihre eigenen Arrangements für diese Instrumente in Kombination mit dem Klavier.
Der Tenor verleiht Bartóks Tanzsuite ein düsteres Schwingen. Das Altsaxophon belebt die vielfältigen Persönlichkeiten in den Präludien von Schostakowitsch. Das Sopransaxophon verschmilzt mit dem Klavier und lässt die unerwarteten balinesischen Klänge, die in Ravels Suite verborgen sind, entstehen.
Schließlich werden alle drei Saxophone in Gershwins An American in Paris verwendet, wodurch die Klangpalette einer traditionellen Duo-Besetzung erweitert wird.
RÜCKBLICK: NIEMAND KANN ALLES WISSEN
Béla Bartok / Tanzsuite
Erwin Schulhoff / Hot Sonate
György Ligeti / Mysteries of the Macabre
Paul Hindemith / Sonate
Ursula Mamlok / Rückblick
1938 ist ein verhängnisvolles Jahr, der Beginn der nahenden Katastrophe. Paul Hindemith ist dabei, aus Europa zu flüchten. In einem Brief verwendet er den Satz “Niemand kann alles wissen” und drückt damit seine Verzweiflung über die Wendung aus, die die Dinge genommen zu haben scheinen. Die Initialen dieses Satzes (NKAW), in Morsezeichen übertragen, sind in seiner Sonate zu hören.
Die deutsche Komponistin Ursula Mamlok wird den gleichen Weg wie Hindemith gehen. In ihrem Werk “Rückblick” lässt sie die grauenvollen Erinnerungen an die Nacht des Novemberpogroms erklingen.
Es ist schwer vorstellbar, dass das kosmopolitische Europa nur wenige Jahre zuvor noch voller fortschrittlicher Entwicklungen war. Die Werke von Schulhoff und Bartok bieten ein anschauliches Beispiel. Die 40er Jahre kommt es zu einem Bruch zwischen Zeit und Kultur. In Ligetis Klangwelt, dunkel und dem Verderben geweiht, sarkastisch und makaber, entsteht eine ganz andere Art von Musik.
FRAMING A SHOUT
Dimitri Shostakovich / aus den 24 Präludien op. 34
Kurt Weill / Suite aus der Dreigroschenoper
Arvo Pärt / Spiegel im Spiegel
Bela Bartok / Tanzsuite
György Ligeti / Mysteries of the Macabre
Mark-Anthony Turnage / Two elegies framing a shout
Es liegt in der Natur von Saxophon und Klavier, ihren Klang an die Grenzen zu treiben: das dunkle Beben von Pauken, das Pizzicato eines Kontrabasses, das Kreischen der menschlichen Stimme.
Die neo-primitiven Klänge Bartoks Tanzsuite (arrangiert vom Duo), Ligetis herausfordernde Mysteries of the Macabre und der groteske Humor von Kurt Weills Musikdrama bieten dem Saxophon- und Klavier-Duo eine hervorragende Gelegenheit, um zu zeigen, wie weit es sich von traditionellen Klangvorstellungen entfernen kann.